ELIAS: „UNTERM STRICH SIND WIR STOLZ“
Erstellt von compoundbow83 am 06.01.2021 19:57:35 Uhr | Kategorie Adler Mannheim

Unser 18-jährige Förderlizenzspieler Florian Elias weilte die vergangenen vier Wochen bei der deutschen U20-Nationalmannschaft und bestritt mit dem Team die heute Nacht zu Ende gegangene U20-Weltmeisterschaft in Edmonton. Am Montag landeten die Jungs wieder in München, nachdem sie als erste deutsche Auswahl das Viertelfinale erreichen konnten. Im Interview spricht Elias über das Erlebte.


Florian, willkommen zurück in Mannheim. Wie hast du die Zeit bei der U20-Nationalmannschaft erlebt?


Am Anfang braucht alles etwas Zeit. Wir hatten zunächst rund eine Woche Vorbereitung in Füssen, wo wir uns das System genauer angeschaut und in den Formationen trainiert haben, die auch bei der WM zusammenspielen sollten. In Edmonton vor Ort haben wir alles nochmals aufgefrischt. Unter uns Jungs herrscht dagegen schnell eine gute Stimmung. Wir kennen uns alle, sind alle im selben Alter, jeder weiß um seine Rolle im Team.


Ihr hattet mit schwierigen Umständen rund um das Turnier zu kämpfen, habt euch aber im Auftaktspiel gegen Finnland trotz der Niederlage teuer verkauft. Wie wichtig war diese Leistung für den weiteren WM-Verlauf?


Ungemein. Wir haben schon in den ersten beiden Dritteln gemerkt, dass trotz aller Widrigkeiten etwas möglich ist. Wir haben ob der Situation einen unglaublichen Teamspirit entwickelt und es damit letztlich verdient bis ins Viertelfinale geschafft.


Gegen Kanada lief es im zweiten Gruppenspiel überhaupt nicht. Ein herbes 2:16 war das Endergebnis. Wie seid ihr mit diesem Spiel intern umgegangen?


Eine 2:16-Niederlage darf es auch bei einer WM und unter diesen Voraussetzungen nicht geben. Da war sich das gesamte Team einig. Wir haben nicht das gezeigt, was wir zeigen konnten und wollten. Unabhängig davon, dass nur 14 Feldspieler zur Verfügung standen. Kanada war ein starker Gegner, trotzdem war jeder mit dem Spielverlauf unzufrieden. Irgendwann muss man aber auch dieses Spiel abhaken und einfach als Niederlage sehen, schließlich geht das Turnier weiter.


Im Viertelfinale musstet ihr euch Russland denkbar knapp mit 1:2 geschlagen geben. Wäre mehr drin gewesen?


Ich denke schon. Mit einer besseren Chancenverwertung hätten wir gewinnen können. Russland hat ein gutes Team zusammen, aber wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt, hatten eine starke Torhüterleistung. Unterm Strich sind wir aber stolz, als erste deutsche U20-Auswahl ein Viertelfinale erreicht zu haben.


Von dir persönlich machte ein kurzes Video deiner Pre-Game-Routine in den Sozialen Netzwerken die Runde. Klär uns doch bitte auf.


Es hat mich doch sehr überrascht, welche Wellen das Video geschlagen hat. Normalerweise kippe ich mich vor jeder Partie selbst etwas Wasser über das Gesicht. Bei der Nationalmannschaft hat das unser Athletiktrainer gemacht und irgendwie ist davon ein Video im Netz gelandet.


Allgemein war die WM für dich recht erfolgreich. Mit vier Toren und fünf Vorlagen aus fünf Partien gehörst du zu den sechs fleißigsten Punktesammlern. Vor dir stehen in dieser Wertung noch deine Reihenkollegen JJ Peterka und Tim Stützle. Ihr habt demnach gut harmoniert, oder?


Es hat von Tag eins alles geklappt, was wir uns vorgenommen hatten. Es war eine große Ehre für mich, an der Seite von zwei so guten Spielern zu spielen. Beides sind tolle Persönlichkeiten. Es hat einen riesigen Spaß gemacht.


Ihr durftet im Mutterland des Eishockeys eine Weltmeisterschaft spielen, allerdings vor leeren Rängen. Wie habt ihr die Stimmung rund um das Turnier erlebt?


Man hat an vielen Stellen trotz des Zuschauerverbots gemerkt, dass eine U20-WM ein unglaubliches Event in Kanada ist. Natürlich war es schade, dass wir keine Fans auf den Rängen hatten, aber Kanada lebt Eishockey und das hat man dennoch überall gespürt.



Quelle: www.adler-mannheim.de