Krupp: „Genau der richtige Weg“
Erstellt von compoundbow83 am 14.06.2019 21:11:21 Uhr | Kategorie Adler Mannheim
Mit Björn Krupp vermeldeten die Adler Mannheim bereits während der abgelaufenen Spielzeit ihren ersten Neuzugang für die Saison 2019/20. Der Defensivverteidiger, der bei den Adlern auf viele bekannte Gesichter trifft, stellt sich in Mannheim der neuen Herausforderung. Im Interview spricht der 28-jährige Nationalspieler unter anderem über die Gründe seines Wechsels, Mentor Pavel Gross und über die Erwartungen an seine Zeit in Mannheim.
Björn, herzlich willkommen bei den Adlern. Du gehörst aktuell zur Sommertrainingsgruppe, die sich unter der Leitung von Performance Coach Anton Blessing auf die neue Saison vorbereitet. Seit wann bist du schon in Mannheim?
Ich bin Anfang Mai von Wolfsburg nach Mannheim umgezogen. Danach ging es mit meiner Freundin in den Kurzurlaub, und seit dem 10. Juni bin ich wieder hier, um mich mit den Jungs auf die neue Saison vorzubereiten.
Kannst du uns deine ersten Eindrücke schildern?
Einige Jungs kenne ich von der Nationalmannschaft, und die anderen Jungs, die ich bis jetzt kennenlernen durfte, sind super drauf. Im Training hat man sofort gesehen, dass alle Gas geben und besser werden wollen. Es macht jede Menge Spaß, mit den Jungs zu arbeiten.
Sorgt die Bereitschaft, sich täglich verbessern zu wollen, für zusätzliche Motivation?
Auf jeden Fall. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich nach Mannheim gekommen bin. Ich wollte das nächste Kapital in meiner Karriere aufschlagen, mich verbessern und etwas Neues versuchen. Ich bin mir sicher, dass das genau der richtige Weg für mich ist.
Dein Wechsel nach Mannschaft stand bereits im November 2018 fest. Welche Rolle hat Cheftrainer Pavel Gross dabei gespielt? Schließlich kennt ihr euch noch aus gemeinsamen Wolfsburger Zeiten.
Eine sehr große. Als ich vor fünf Jahren nach Wolfsburg bin, hatte Pavel eine genaue Vorstellung von meiner Spielweise. Er meinte, er sehe in mir einen defensiven Verteidiger, der aggressives Eishockey spielt, hinten sicher steht und in allen drei Zonen seinen Job macht. Das war anfangs völlig neu für mich. Doch mit der Zeit habe ich gemerkt, dass sich mein Spiel verbessert hat, dass ich mich weiterentwickelt habe. Plötzlich wurde ich auch in die Nationalmannschaf berufen. Er hat mich bei meiner Entscheidung definitiv beeinflusst, denn durch ihn bin ich ein besserer Spieler geworden.
Was schätzt du an seiner Arbeitsweise?
Pavel arbeitet sehr akribisch und achtet auf jede Kleinigkeit. Bei ihm musst du immer 100 Prozent geben, denn ihm entgeht nichts. Er versucht in jedem Training, das Maximum aus dir herauszuholen und dich besser zu machen.
Lass uns noch ein bisschen über deine Karriere sprechen. Während deiner Zeit in der OHL hast du einen Rookie-Einstiegsvertrag bei den Minnesota Wild unterschrieben. Warum hat sich der Traum von der NHL nicht erfüllt?
Ich würde mich selbst als Spätentwickler bezeichnen, denn ich habe erst im Alter von elf Jahren mit dem Eishockeyspielen begonnen. Dennoch konnte ich mich durch harte Arbeit kontinuierlich weiterentwickeln. Das hat dann dazu geführt, dass ich 2008 in die OHL zu den Belleville Bulls gewechselt bin. Dort hatte ich erstmals die Gelegenheit, mich zu zeigen, mich in den Fokus der NHL-Scouts zu spielen. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht zu meinem Spiel gefunden. Und nach dem Trainingscamp in Minnesota hatte ich die Wahl zwischen der AHL, der ECHL und Deutschland. Letzten Endes habe ich mich für Köln entschieden.
Dort war bekanntlich dein Vater Uwe Cheftrainer. Wie geht man denn als Spieler damit um, wenn der eigene Vater plötzlich der Headcoach ist?
Zu meiner Jugendzeit war er bereits mein Trainer, von daher war es für mich nichts Neues. Allerdings hatten wir während der Zeit bei den Haien ein völlig anderes Verhältnis als damals. Ich habe mich bewusst von ihm abgekapselt und versucht, so wenig wie möglich mit ihm zu sprechen. Dadurch wollte ich meinen Teamkollegen zeigen, dass ich einer von ihnen bin. Waren die Jungs skeptisch und unsicher? Absolut. Aber durch mein Verhalten habe ich mir mit der Zeit den Respekt verdient.
Welche Erwartungen sind an deinen Wechsel nach Mannheim geknüpft? Was erhoffst du dir?
Die Adler haben mit dem Gewinn der Meisterschaft eine überragende Saison hinter sich. Ich schlage hier ein neues Kapitel auf, und mein Ziel ist es, mich zu beweisen und innerhalb der Mannschaft akzeptiert zu werden. Wir haben eine starke Mannschaft beisammen, der Konkurrenzkampf wird riesig sein. Aber ich möchte mich dieser Herausforderung stellen und meinen Teil zum Erfolg des Teams beitragen.
Quelle: www.adler-mannheim.de