Renouf: ,,Den Gegnern auf die Nerven gehen“
Erstellt von compoundbow83 am 11.07.2025 15:18:05 Uhr | Kategorie Adler Mannheim

Mit Neuzugang Daniel Renouf verstärkt uns ein erfahrener Verteidiger aus Nordamerika. Im Interview spricht der 31-Jährige über seine Beweggründe für den Wechsel nach Mannheim, seine Spielweise und über seine Erfahrungen aus der NHL. 


Dan, wo erreichen wir dich gerade und wie verbringst du deinen Sommer?


Ich bin derzeit im Norden von Michigan, dort kommt meine Frau her. Die Gegend hier ist wunderschön, da sie direkt am Wasser liegt. Hier trainiere ich und fahre gelegentlich ein bisschen Wasserski, um fit zu bleiben. 


Lass uns über deinen Wechsel nach Mannheim sprechen. Was hat dich am meisten gereizt?


Ich hatte eine gute Zeit in Dallas, aber ich war an einem Punkt in meiner Karriere, an dem ich ein neues Kapitel außerhalb Nordamerikas aufschlagen wollte. Ich habe nur Gutes über die DEL und Mannheim gehört, beispielsweise über die Organisation, die Fans und die Professionalität. Meine Frau und ich waren schon mal in Europa und sehr begeistert von der Kultur. Wir freuen uns jetzt riesig auf diese neue Erfahrung.


Hattest du vorher schon Kontakt zur DEL oder zu Spielern, die in Deutschland spielen oder gespielt haben?


Ja, ich habe mit einigen Freunden gesprochen, die auch hier gespielt haben. Alle waren voll des Lobes über die Liga und Mannheim. Ich habe auch schon mal mit Luke Esposito zusammengespielt. Er war ein super Ansprechpartner, um mich über Mannheim zu informieren. Wir freuen uns beide total.


Wie würdest du dich als Spieler beschreiben? Was können die Fans von dir erwarten?


Ich bin ein unangenehmer Gegenspieler, der es jedem Gegner schwer macht. Ich spiele körperbetont, räume vor dem eigenen Tor auf und helfe den Stürmern, ihr Spiel zu machen. In Nordamerika war ich eher als Defensivverteidiger bekannt, aber ich kann, besonders auf der größeren Eisfläche, auch offensiv Akzente zeigen. Zudem bin ich jemand, der gegen die besten Reihen antritt, um sie zu stoppen.


Wie setzt du dir Ziele über eine lange Saison hinweg?


Gewinnen – das ist immer mein oberstes Ziel. Persönlich spiele ich am besten, wenn ich das Spiel beeinflussen kann, sei es durch Puckgewinne, körperliches Spiel oder einfach, indem ich den Gegnern auf die Nerven gehe. Ich möchte, dass die Gegner nur ungern gegen mich spielen. 


Wie wichtig ist deine Rolle als Führungsspieler für jüngere Teamkollegen?


In Nordamerika war ich oft einer der Älteren, habe Meisterschaften gewonnen und in der NHL gespielt. Ich glaube, jüngere Spieler spüren, wenn du Erfahrung hast. Du musst kein lauter Leader sein, aber du musst Präsenz zeigen und mit bestem Beispiel vorangehen. Ich nehme diese Rolle gerne an und unterstütze jüngere Spieler, wo ich nur kann.


Welche Erfahrung nimmst du aus deiner Zeit in der NHL mit?


Mein Traum war immer, in der besten Liga der Welt zu spielen. Ich habe dort viel gelernt, vom Spielstil, von der Professionalität. Wenn man einmal dort gespielt hat, weiß man, dass man es kann. Dieses Selbstvertrauen nehme ich immer mit. Ich hoffe, diese Erfahrung auch in Mannheim einbringen zu können.


Gibt es einen Spieler, von dem du am meisten gelernt?


Von Brian Lashoff in Grand Rapids. Er war ein ähnlicher Spielertyp wie ich und hat mir viel beigebracht, sowohl auf dem Eis als auch abseits des Eises. Ich bin ihm bis heute dankbar dafür. Sein Bruder Matt hat lustigerweise auch schon in Mannheim gespielt, ihn habe ich jedoch noch nicht kennengelernt.


Gibt es ein Spiel oder einen Moment, an den du dich besonders erinnerst?


Ja, Spiel vier im Finale des Calder Cups in meinem Rookie-Jahr. In diesem Spiel habe ich zwei Tore geschossen. Für mich, der kein Torjäger ist, war das ein ganz besonderes Erlebnis. 


Was machst du abseits des Eises?


Ich bin zwar kein besonders guter Golfer, aber spiele trotzdem häufig und gerne – gerade hier in Michigan. Ansonsten bin ich gerne auf dem Wasser, mache Stand-up-Paddling oder spiele Tennis mit meiner Frau. Außerdem habe ich angefangen, Gitarre zu spielen, und bin dabeigeblieben, weil es einfach Spaß macht.


Gibt es etwas, das du unbedingt in Deutschland erleben willst?


Reisen! Meine Frau und ich lieben es, neue Kulturen kennenzulernen. Letztes Jahr waren wir auf Korfu in Griechenland, das war großartig. Unsere Eltern waren noch nie in Europa, also möchten wir auch ihnen etwas davon zeigen. Da Mannheim recht zentral liegt, kann man sicher viel sehen, ob in Deutschland oder in anderen Ländern.


Drei Wörter, die dich als Person und Spieler am besten beschreiben?


Ich würde sagen lustig, konstant und hart. Denn einerseits bringe ich gute Stimmung in die Kabine, andererseits ist mein Spielstil konstant und körperbetont. Nicht umsonst fehlen mir ein paar Zähne. (lacht)



Quelle: www.adler-mannheim.de