EIN BLICK AUF EUROPA: LUKKO RAUMA
Erstellt von compoundbow83 am 10.09.2023 10:27:26 Uhr | Kategorie Adler Mannheim
Sieben Punkte aus den ersten drei Spielen in der Champions Hockey League – der Saisonstart der Adler Mannheim kann sicher als gelungen bezeichnet werden. Ehe die europäische Königsklasse für den am Freitag beginnenden nationalen Spielbetrieb bis Oktober pausiert, treten die Adler am Sonntag gegen Lukko Rauma an (15.00 Uhr). In unserer Rubrik „Ein Blick auf Europa“ nehmen wir den finnischen Meister von 2021 genauer unter die Lupe.
Bereits Ende August 2021 trafen die Adler im Rahmen der CHL auf Lukko Rauma. Die Kleinstadt im Südwesten Finnlands besticht durch seinen märchenhaften Charm. Denn der rund 340 Jahre alte und verwinkelte Ortskern besteht aus circa 600 Holzhäusern, die zusammenhängend in Reihe stehen und allesamt mit einem historischen Namen versehen sind. 40.000 Einwohner leben in der Hafenstadt, sprechen dort einen, auch für andere Landsleute, nur sehr schwer verständlichen Dialekt. Eishockey genießt in dieser idyllischen Stadt einen sehr hohen Stellenwert und kann eine lange Tradition vorweisen. Bereits 1936 gründete sich der Verein in seiner heute noch bestehenden Form, feierte insgesamt zwei Meisterschaften und gehört seit 1994 ununterbrochen der ersten Liga an.
Die Blau-Gelben tragen ihre Heimspiele in der 5.400 Zuschauer fassenden Kivikylän Areena aus. Der Hauptrundendritte der vergangenen Saison nimmt zum fünften Mal an der CHL teil, stieß 2016 dabei bis ins Halbfinale vor. In der Spielzeit 2021/22, als die Adler ihr Gruppenspiel gegen Lukko, das übersetzt so viel wie Türschloss bedeutet, mit 1:5 verloren, ging es bis ins Viertelfinale. Hinter der Bande steht allerdings nicht mehr Marko Virtanen, sondern Tomi Lämsä. Der 43-Jährige verfügt bereits über die Erfahrung von mehreren Trainerjahren in der KHL, coachte in Finnland bereits Jokerit Helsinki und Lahti. Auch im Kader gab es die eine oder andere Veränderung. So verfügt der Heimatclub von Adler-Torhütertrainer Petri Vehanen über ein gänzlich neues Torhütergespann. Der 25-jährige Samuel Harvey stand vergangene Saison in Bozen zwischen den Pfosten, der ein Jahr jüngere Daniel Lebedeff war die vergangenen drei Jahre bei HPK aktiv.
Zwillingsstürmerpaar
Aus der damals noch recht unerfahrenen und jungen Defensive ist inzwischen ein geschlossener Abwehrverbund gewachsen. Gleich fünf Verteidiger stehen noch immer im Dienst von Rauma. Die beiden 30-jährigen Matthew Abt und Samuli Piipponen führen die Hintermannschaft um Niclas Almari (25), Kalle Ervasti (20) und Onni Korkka (22). Thomas Grégorie, in der vergangenen Saison mit 13 Toren und 31 Vorlagen Topscorer von Lukko, verließ den Club Richtung Rögl. Neu gekommen sind dafür Josh Brook aus der AHL sowie Jakob Stenqvist aus Schweden. Tarmo Reunanen, an dem die Carolina Hurricanes noch die Rechte besitzen, geht indes in sein zweites Jahr in Rauma. Im Angriff verließ derweil Führungsspieler und zweitbester Punktesammler Anrei Hakulinen den Club Richtung Augsburg. Der erst 25 Jahre alte Julius Matilla, 2021 bereits für Lukko aktiv, führt inzwischen das Team als Kapitän an. Mit Sebastian Repo verfügt Rauma nach wie vor über einen sehr körperlichen, mit Linus Nyman über einen sehr schnellen Angreifer. Mit den schwedischen Zwillingen Ponthus und Pathrik Vesterholm haben die Verantwortlichen zudem zwei Stürmer zurückgeholt, die 2019/20 schon einmal für Rauma auf dem Eis standen. Notiz am Rande: Die beiden 31-Jährigen haben in ihrer Karriere bislang immer im selben Team gespielt. Interessant zu beobachten wird die weitere Entwicklung von Tuukka Tieksola. Der 22-jährige Viertrundendraftpick der Hurricanes von 2019 ist mit einem hervorragenden Spielverständnis ausgestattet.
Lukko ist stark in die neue CHL-Saison gestartet, hat gegen Rapperswil (5:2), Aalborg (6:2) und Belfast (3:1) voll gepunktet und dabei 14 Tore erzielt und nur fünf zugelassen. Eine Powerplayquote von 25 Prozent lässt ebenfalls aufhorchen. Wie schon 2021 wird der Vergleich mit der Mannschaft aus dem kleinen, romantischen, idyllischen Städtchen Rauma kein einfacher.
Quelle: www.adler-mannheim.de