EISENSCHMID: „GEBEN UNS EHRLICHES FEEDBACK“
Erstellt von compoundbow83 am 31.08.2022 17:17:03 Uhr | Kategorie Adler Mannheim
Es war ein Herzschlagfinale: 0,1 Sekunde vor Ablauf der regulären Spielzeit gelang Tanja Eisenschmid am Dienstagabend im letzten Gruppenspiel der Frauen-WM gegen Dänemark der 3:2-Siegtreffer. Durch den Erfolg hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft den Abstieg verhindert. Im Interview spricht Bruder Markus Eisenschmid unter anderem über die Beziehung zu seinen Schwestern und den Stand der Vorbereitung bei den Adlern.
Markus, hast du deiner Schwester Tanja schon Glückwünsche zum späten Treffer im Spiel gegen Dänemark geschickt?
Ja, klar. Ich habe das letzte Drittel vor dem TV verfolgt. Meine beiden Schwestern haben ein gutes Spiel gezeigt, wie die gesamte Mannschaft auch. Sie hatten viele Chancen, sind oft an der dänischen Torhüterin gescheitert, haben am Ende aber verdient gewonnen. Die WM ist nicht immer ganz ideal gelaufen, aber sie hatten den Ausgang selbst in der Hand und mit dem Erfolg die Klasse gehalten. Dass die Entscheidung praktisch mit der Schlusssirene fällt, hat die Spannung natürlich auf die Spitze getrieben.
Tauschst du dich mit deinen Schwestern häufiger über Eishockey aus?
Schon regelmäßig. Alle wissen, dass jeder für den anderen da ist. Mal ist es nur eine WhatsApp-Nachricht, mal ein längeres Telefonat. Es geht nicht immer nur um Eishockey, aber wenn jemand einen Tipp braucht, bekommt er ihn. Wir unterstützen uns, gehen respektvoll miteinander um und geben uns ehrliches Feedback.
Lass uns den Blick auf die Adler richten: Das Testspiel am Freitag in Köln ging verloren. Wie ordnest du diese Partie rückblickend ein?
Es war nicht unser bestes Spiel. Wir waren von Anfang an nicht bereit. Köln hat uns schon im ersten Drittel viele Chancen abgenommen. Es gibt in jedem Fall noch Steigerungspotenzial, wobei ich mir sicher bin, dass es eher eine mentale Angelegenheit war. Wir müssen auch für diese Spiele bereit sein. Wir wissen, was wir können, wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir müssen strukturiert bleiben und von Anfang an bereit sein.
Das bevorstehende Wochenende ist spielfrei. Vor- oder Nachteil nach der Niederlage bei den Haien?
Ob wir jetzt an diesem Wochenende testen oder erst eine Woche später, macht keinen Unterschied. Die Niederlage hängt uns nicht in den Knochen. Sie ist passiert, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Wir lernen daraus, haben die Woche gut, hart und fokussiert trainiert. Über das Wochenende stehen nun drei freie Tage an, viele der Jungs fahren zu ihren Familien oder machen nochmals einen Kurzurlaub, bekommen so den Kopf frei. Ab Montag startet die Vorbereitung auf Graz, da ist Köln längst vergessen.
Wie schätzt du den Stand der Mannschaft im Gesamten ein?
Wir haben wieder viele gute Jungs zusammen, es gab eher kleinere Anpassungen am Kader. Die Stimmung ist gut, ausgelassen. Wir stehen gut im Saft, aber der Hunger ist groß, da sich in den vergangenen Jahren die Erfolge nicht so eingestellt haben, wie wir das gerne gehabt hätten. Es liegt an uns, unser Potenzial auszuschöpfen.
In dieser Woche startet die Champions Hockey League, leider ohne die Adler. Verfolgst du den hochklassigen Wettbewerb dennoch?
Wenn sich die Möglichkeit ergibt, auf jeden Fall. Natürlich drücke ich unseren vier deutschen Vertretern die Daumen, denn sie repräsentieren das deutsche Eishockey. Wir konnten uns dieses Jahr leider nicht qualifizieren, wollen aber in der kommenden Spielzeit wieder angreifen.
Quelle: www.adler-mannheim.de