Die neuen Regeln für die Saison 2018/19
Erstellt von compoundbow83 am 23.08.2018 19:52:28 Uhr | Kategorie Adler Mannheim
Zur Saison 2018/19 wurde das offizielle Regelbuch durch die International Ice Hockey Federation (IIHF) überarbeitet. Demzufolge hat die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zahlreiche Regeländerungen durchgeführt. Die offensichtlichste Änderung betrifft den Torraum, der zur Saison 2018/19 eine andere Form und andere Abmaße bekommt. Weiterhin ist eine Verletzung eines Spielers kein Merkmal für eine Große Strafe. Es zählt einzig eine rücksichtslose Gefährdung des Gegenspielers. Eine Verletzung ist jedoch häufig ein Zeichen für eine Rücksichtslose Aktion.
Die wichtigsten Regelanpassungen im Überblick:
Regel 19 – Markierung auf der Eisfläche – Kreise
Regel 26 – Teamoffizielle und technische Ausrüstung
- Technische Ausrüstung zu Zwecken des Coachings (z.B. Statistik) ist erlaubt
- Jeglicher Gebrauch zur Beeinflussung eines Spieloffiziellen ist jedoch nicht zulässig
Regel 63 – Penaltyschießen zur Ermittlung des Gewinners
Das Heimteam beginnt im Shootout. Es findet kein Münzwurf statt.
Regel 116 – Übergriffe gegen Offizielle
- Wenn ein Spieler aus Protest gegen eine Entscheidung eines Spieloffiziellen seinen Schläger gegen die Bande oder das Schutzglas schlägt wird dies mit einer Kleinen Strafe geahndet
- Unanständige, lästerliche oder ausfallende Sprache gegenüber Spieloffiziellen wird mit einer Kleinen Strafe geahndet
- Ein Teamoffizieller, der Video-Technologie nutzt, um Entscheidungen eines Spieloffiziellen in Frage zu stellen, wird mit einer Bankstrafe belegt
- Ein Spieler, der Video-Technologie nutzt, um Entscheidungen eines Spieloffiziellen in Frage zu stellen, wird mit einer Disziplinarstrafe belegt
- Ein Spieler oder Teamoffizieller, der respektlos mit einem Spieloffiziellen umgeht oder physisch Einfluss ausübt, wird mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt
- Ein Spieler oder Teamoffizieller, der irgendeine Sache wirft oder Spieloffizielle mit Wasser bespritzt, wird mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt
- Ein Spieler oder Teamoffizieller, der gegen einen Spieloffiziellen absichtlich und rücksichtslos Gewalt anwendet oder ihn verletzt, wird mit einer Matchstrafe belegt
- Ein Spieler oder Teamoffizieller, der einen Stock nach einem Spieloffiziellen wirft oder schwingt oder den Puck nach ihm schießt (auch ohne ihn zu treffen), wird mit einer Matchstrafe belegt
- Ein Spieler oder Teamoffizieller, der Spieloffizielle bedroht, anspuckt, mit Blut beschmiert oder sie rassistisch oder ethnisch verunglimpft oder sexuelle Äußerungen an sie richtet, wird mit einer Matchstrafe belegt
- Ein Spieler oder Teamoffizieller, der unmittelbar vor, während oder nach dem Spiel einen Spieloffiziellen mit unanständiger Gestik oder Aktion konfrontiert, wird mit einer Matchstrafe belegt
Bei Regel 116 sind Tatbestände hinzugekommen oder es wurde das Strafmaß angepasst.
Regel 119 – Check gegen die Bande
Das IIHF-Regelbuch sieht für einen Check gegen die Bande als Strafuntergrenze eine Kleine Strafe nebst Disziplinarstrafe vor. Abweichend davon kann in der DEL für dieses Vergehen eine Kleine Strafe verhängt werden.
Regel 141 – Faustkampf
Definition: Ein Spieler, der innerhalb einer ausgedehnten Konfrontation wiederholt einen Gegenspieler mit der Faust schlägt, sei es während des laufenden Spiels, nach dem Abpfiff oder irgendwann im Verlauf des Spiels.
- Jeder Beteiligte erhält eine doppelte Kleine Strafe (2‘ + 2‘) nebst Disziplinarstrafe oder eine Große Strafe nebst automatischer Spieldauerdisziplinarstrafe
- Für das Ausziehen der Handschuhe wird keine weitere Disziplinarstrafe ausgesprochen
Alles, was unterhalb der genannten Definition ist, gilt als übertriebene Härte (Regel 158).
Regel 149 – Behinderung
Zur Saison 2018/19 wurde ein neuer Tatbestand eingeführt:
Ein Spieler, der sich über die Bande seiner Spielerbank lehnt und
- den Puck spielt oder
- einen Gegenspieler auf dem Eis berührt oder
- sich in irgendeiner Weise am Spiel beteiligt
wird mit einer Kleinen Strafe belegt.
Regel 153 – Später Check
Definition: Ein später Check ist ein Bodycheck an einem Feldspieler, der sich in einer verwundbaren Position befindet, da er nicht mehr Puckkontrolle oder -besitz hat. Ein später Check passiert an einem Feldspieler, der sich des drohenden Kontakts bewusst oder sich dessen nicht bewusst ist.
Der späte Check stellt eine Form der Behinderung dar und wurde bereits in den vorangegangenen Spielzeiten entsprechend geahndet.
Regel 160 – Slew-Footing
Definition: Ein Spieler, der rücksichtslos von hinten gegen den Schlittschuh eines Gegenspielers tritt oder einen Gegenspieler rücksichtslos zurückzieht, während er gleichzeitig die Füße unter ihm wegkickt oder -schlägt.
- Mindeststrafe wurde von Matchstrafe auf Große Strafe nebst automatischer Spieldauerdisziplinarstrafe abgesenkt
- Im Fall einer rücksichtslosen Gefährdung, ist eine Matchstrafe auszusprechen
Regel 167 – Beinstellen
Definition: Ein Spieler setzt seinen Stock, Schlittschuh, Arm oder sein Bein gegen das Bein des Gegenspielers, wodurch er die Balance verliert oder fällt.
Neu ist, dass der Fall der Nutzung des Arms in der Regel aufgeführt wird und der Verlust der Balance ausreicht, um eine Strafe auszusprechen.
167 II: Wenn ein Spieler einen Gegenspieler mit Puckbesitz verfolgt, sich aufs Eis wirft und den Puck mit seinem Stock wegschlägt und dieser Gegenspieler deswegen in der weiteren Folge zu Fall kommt, wird eine Strafe wegen Beinstellens verhängt. Im Falle einer Breakaway-Situation, wird die Kleine Strafe gegeben, jedoch kein Penaltyschuss zugesprochen.
Regel 168 – Unsportliches Verhalten
IV Ziff. 3: Gegen einen Spieler oder Teamoffiziellen, welcher in grober Weise gegen die Regeln der sportlichen Fairness oder Respekts verstößt oder eine Person gefährdet, kann der Spieloffizielle eine Spieldauerdisziplinarstrafe oder eine Große und automatische Spieldauerdisziplinarstrafe verhängen.
Regel 176 – Ablauf des Penaltyschusses
Nach einem Foul in einer Breakaway-Situation musste bisher der gefoulte Spieler den zugesprochenen Penaltyschuss ausführen. Ab der Saison 2018/19 steht es dem Coach des nicht fehlbaren Teams frei, einen beliebigen Feldspieler zu benennen, der den Penaltyschuss ausführt.
Merkmal für mindestens Große Strafe plus Spieldauerdisziplinarstrafe
Die Strafuntergrenze von Großer Strafe (5‘) plus automatischer Spieldauerdisziplinarstrafe setzte bisher zwei „Entweder-oder-Merkmale“ voraus:
- Der Gegenspieler erlitt eine Verletzung oder
- Der Gegenspieler wurde rücksichtslos gefährdet
Ab der Saison 2018/19 ist die rücksichtslose Gefährdung das alleinige Merkmal.
Die neuen Zeichen der Schiedsrichter findet ihr unter anderem auf der Instagram-Seite der DEL.
Quelle: www.adler-mannheim.de