COLLINS: „FROH, DAS KAPITEL HINTER MIR ZU HABEN“
Erstellt von compoundbow83 am 09.03.2021 19:04:47 Uhr | Kategorie Adler Mannheim

Mit der Verpflichtung von Sean Collins haben die Adler Mannheim Ende Februar die Kaderplanungen für die PENNY-DEL-Saison 2020/21 abgeschlossen. Der 32-jährige Kanadier absolvierte am Montag im Anschluss an seine Quarantäne direkt seine erste Partie im Trikot der Adler. Im Interview spricht der Stürmer unter anderem über die ersten Erfahrungen und seine Russischkenntnisse.


Sean, du hast dein erstes Spiel im Adler-Trikot absolviert. Wie bist du zurechtgekommen?


Ich stand morgens mit dem Team beim Pre-Game-Skate das erste mal nach der Quarantäne wieder auf dem Eis, wurde dort auch erst der Mannschaft wirklich vorgestellt. Ich habe die ersten Wechsel gebraucht, um wieder richtig reinzukommen, aber ich denke, die Chemie in unserer Reihe hat schon ganz gut gepasst. Und natürlich war es toll, gleich im ersten Spiel einen Sieg einzufahren.


Wie hast du dir denn die Zeit in der Quarantäne vertrieben?


Es war schon eine sehr herausfordernde Zeit, wirklich schön ist es nicht, zuhause eingesperrt zu sein. Wir haben viel gekocht und verschiedene Sendungen im Fernsehen angeschaut. Dazu habe ich probiert, mich im Rahmen der Möglichkeiten einigermaßen fit zu halten. Ich bin froh, dass ich dieses Kapitel hinter mir habe, wobei es sich am Ende gar nicht so lange angefühlt hat. Jetzt freue ich mich drauf, die Stadt, das Land und die Kultur kennenzulernen. Soweit das zumindest möglich ist.


Was weißt du denn bereits über Land, Leute und Kultur?


Ich habe schon sehr viel gehört und gelesen, schließlich gehört Deutschland zu den bedeutendsten Ländern in Westeuropa. Es gibt hier viel Industrie, deutsche Autos sind weltweit bekannt, das Essen soll nicht so schlecht sein. Entsprechend hoffe ich, dass ich davon während meiner Zeit einiges mitbekommen werden.


Du warst in den vergangenen fünf Jahren in der KHL aktiv. Welche Erfahrungen hast du dort gesammelt?


Es war meine erste wirkliche Station außerhalb Amerikas. Ich habe in China und Russland Orte besucht und Dinge gesehen, an die ich zuvor nie gedacht hätte. Ich habe viele verschiedene Menschen getroffen, unterschiedliche Kulturen und auch Sprachen erlebt. Daher waren diese fünf Jahre eine unglaubliche Erfahrung für mich.


Entsprechend sprichst du inzwischen Russisch und Mandarin?


Ich kann tatsächlich genug Russisch, um mich zu verständigen. In Mandarin sitzen nur kleine Satzteile, wie Danke. Es ist schon eine verdammt schwere Sprache. Wenn es mal zu Verständigungsproblemen kam, hat ein digitaler Übersetzer geholfen.


Wie sind deine ersten Eindrücke von Mannheim und den Adlern?


Man sieht, dass Mannheim Eishockeygeschichte besitzt und alles sehr professionell abläuft. Auch die Fanszene muss gewaltig sein, daher ist es für mich extrem schade, dass aktuell noch keine Zuschauer in die Arenen dürfen. Die SAP Arena wirkt ebenfalls großartig, genauso wie das Trainerteam und die Mitarbeiter des Clubs.


Ist der jemand aus dem aktuellen Adler-Kader bekannt?


Ich kenne Thomas Larkin, Taylor Leier und Craig Schira etwas besser. Die beiden Letzteren stammen wie ich aus Saskatoon, wir haben jetzt quasi eine kleine Saskatoon-Gang hier. Mit Craig stand ich schon in jungen Jahren gemeinsam auf dem Eis. Wir wohnen auch nicht allzu weit entfernt voneinander und gehen manchmal auch mit Taylor im Sommer gemeinsam skaten. Das macht die Eingewöhnung sicher einfacher. Gegen den einen oder anderen Nordamerikaner habe ich natürlich immer mal wieder gespielt. Jeder war bislang sehr hilfreich und freundlich.


Du bringst mit 1,91 Meter Größe gute physische Voraussetzungen mit? Wie würdest du dein Spielstil beschreiben?


Ich würde mich selbst als vielseitig bezeichnen, als guten Zwei-Wege-Stürmer. Ich fühle mich als Mittelstürmer und hoffe, dass ich auch offensiv dem Team helfen kann. Prinzipiell werde ich aber die Rolle spielen, die die Trainer für mich vorgesehen haben.


Was für ein Typ Mensch bist du abseits des Eises?


Ich bin definitiv ein ruhigerer Zeitgenosse. Ich brauche etwas, bis ich auftaue. Daneben mag ich Baseball, das habe ich als Kind selbst gespielt. Außerdem habe ich Finanzwesen studiert. Damit beschäftige ich mich gerne, wenn es mal nicht um Eishockey geht.



Quelle: www.adler-mannheim.de